Benjamin Bruns

Benjamin Bruns begann seine Sängerlaufbahn als Alt-Solist im Knabenchor seiner Heimatstadt Hannover. Nach einer vierjährigen privaten Gesangsausbildung bei Prof. Peter Sefcik studierte er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei der Kammersängerin Renate Behle. Noch während des Studiums wurde ihm vom Bremer Theater ein erstes Festengagement angeboten, das ihm früh den Aufbau eines breit gefächerten Repertoires ermöglichte und dem bald ein Ensemblevertrag an der Oper Köln folgte. Über die Sächsische Staatsoper Dresden führte ihn sein Weg direkt zur Wiener Staatsoper, deren Ensemblemitglied er bis Juni 2020 war.

Seine musikalische Bandbreite umfasst Mozart-Rollen wie Belmonte („Die Entführung aus dem Serail“), Tamino („Die Zauberflöte“) und Don Ottavio („Don Giovanni“), aber auch wichtiges anderes Repertoire wie Fenton („Falstaff“), Camille de Rosillon („Die lustige Witwe“), Lysander („Britten: A Midsummer Night's Dream“), Don Ramiro („La Cenerentola“), Boris Grigorievič („Janáček: Kátia Kabanová“) oder den Italienischen Tenor in den beiden Strauss-Opern „Capriccio“ und „Der Rosenkavalier“. Mit Wagner-Partien wie Lohengrin, Loge („Das Rheingold“) und Erik („Der fliegende Holländer“), oder Max in „Der Freischütz“ und dem Matteo in Strauss‘ „Arabella“ zeichnet sich die Erweiterung ins jugendlich-dramatische Fach ab. Im Frühjahr 2020 stand er erstmals als Florestan in Beethovens „Fidelio“ auf der Bühne der Wiener Staatsoper.

Zum Auftakt der Spielzeit 2022/2023 gastiert Benjamin Bruns als Erik in Wagners „Der fliegende Holländer“ an der Hamburgischen Staatsoper. In München wird er als Guido Bardi in Zemlinskys „Eine florentinische Tragödie“ gemeinsam mit dem Rundfunkorchester des BR zu hören sein und am Opernhaus Zürich wird er im „Freischütz“ als Max auftreten sowie in einer konzertanten Aufführung des 1. Akts der „Walküre“ in Wuppertal.

Oratorium und Liedgesang bilden für ‚Benjamin Bruns einen wichtigen Gegenpol zu seinem Bühnenschaffen. Der Schwerpunkt seines umfangreichen Konzertrepertoires sind die großen sakralen Werke von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Schubert und Mendelssohn. Er musiziert mit allen wichtigen deutschen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewandhausorchester Leipzig oder der Akademie für Alte Musik Berlin, aber auch mit renommierten internationalen Ensembles wie den Wiener Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, dem Bach Collegium Japan, der Tschechischen Philharmonie, dem Sydney Symphony Orchestra, dem Kammerorchester Basel sowie dem Chor und Orchester der Accademia di Santa Cecilia in Rom.

Auch die laufende Konzertsaison hält interessante Projekte bereit: in Basel Hans Hubers „Weissagung und Erfüllung“, in Wuppertal und München Lloyd Webbers „Requiem“, in Tokyo sowie in Paris, London und Hamburg „Beethovens 9. Symphonie“, in Utrecht van Gilses „Kreis des Lebens“, in Leipzig Mahlers „8. Symphonie“ und in Bilbao Mozarts „Requiem“. In einer Tournee durch die Niederlande gastiert er mit Bachs „Matthäus-Passion“ bei Konzerten u. a. in Eindhoven, Groningen, Rotterdam, Utrecht und Naarden.

Benjamin Bruns ist Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin, des Hamburger Mozart-Wettbewerbs sowie des internationalen Gesangwettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Als besondere Auszeichnungen wurden ihm der Kurt-Hübner-Preis des Theaters Bremen und der Nachwuchsförderpreis des Schleswig-Holstein Musik Festivals verliehen.

Seine Lied-CD „Dichterliebe“ mit Schumanns „Dichterliebe“ und „Der arme Peter“, Beethovens „An die ferne Geliebte“ und Hugo Wolfs „Liederstrauß“ (am Klavier: Karola Theill) wurde von der Presse hoch gelobt und sowohl bei den International Classical Music Awards als auch für den Deutschen Schallplattenpreis in der Kategorie „Vocal Recital“ nominiert. Seine neue CD „Schuberts Winterreise“, begleitet von Karola Theill, erschien im Frühjahr 2021.