Michael Nagy

Der in Stuttgart geborene Bariton Michael Nagy begann seine musikalische Laufbahn bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und studierte Gesang, Liedgestaltung und Dirigieren bei Rudolf Piernay, Irwin Gage und Klaus Arp in Mannheim und Saarbrücken. In Meisterkursen erhielt der Bariton mit ungarischen Wurzeln wichtige Impulse durch Charles Spencer, Cornelius Reid und Rudolf Piernay, der ihn bis heute gesangstechnisch begleitet.

An wichtigen Bühnen der Welt entwickelt sich der Künstler fachlich kontinuierlich weiter: von Wolfram im „Tannhäuser“ (Bayreuther Festspiele) über Hans Heiling in H. Marschners gleichnamiger Oper am Theater an der Wien und Stolzius in Zimmermanns „Die Soldaten“ sowie Amfortas („Parsifal“ unter K. Petrenko an der Bayerischen Staatsoper), Kurwenal („Tristan und Isolde“) in Baden-Baden und Berlin unter Simon Rattle, bis zu Dallapiccolas „Il Prigioniero“ in Hamburg und der Uraufführung von Scartazzinis Oper „Edward II“ in Berlin.

Auch im Konzert- und Oratorienfach ist Michael Nagy weltweit gefragt: Engagements führten ihn zu den international renommiertesten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest, dem BR- Symphonieorchester, dem Chicago Symphony Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra Tokyo, dem Orchestre de Paris, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, dem New Japan Philharmonic Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra. Außerdem spielte er bei diversen Festivals, u. a. in Schleswig-Holstein und im Rheingau, zu den Salzburger Festspielen und zum Tanglewood Festival (USA), in Grafenegg und San Sebastian.

Die Saison 2021/2022 ist höchst abwechslungsreich: an der Bayerischen Staatsoper gibt es die Wiederaufnahme von Braunfels „Die Vögel“ (Regie: Frank Castorf, Dirigent: Ingo Metzmacher) sowie anlässlich der Opernfestspiele eine Neuinszenierung von Strauss‘ „Capriccio“ (Regie: David Marton, Dirigent: Lothar Koenigs); an der Staatsoper in Wien die Partie des Grafen in Mozarts „Le nozze di Figaro“ unter Adam Fischer sowie in einer konzertanten Version Haydns „L ́Orfeo“ (Kreonte) an der Tonhalle in Düsseldorf (Leitung: Adam Fischer) und in Lyon die Partie des Dr. Falke in Strauss ́ „Fledermaus“ unter Nikolaj Szeps-Znaider. Im Sommer 2021 übernahm er bei den Salzburger Festspielen kurzfristig die Partie des Don Alfonso in einer Vorstellung von „Cosi fan tutte“.

Im Konzertbereich mischt sich altbewährtes Repertoire: Brahms „Requiem“ in Neumarkt unter Thomas Hengelbrock und auf Tournee in Spanien etwa, Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ mit den Bamberger Symphonikern unter dem Chefdirigenten Jakob Hrusa, Mendelssohns „Elias“ mit dem Chorwerk Ruhr bei der Ruhrtriennale oder das „Requiem“ von Gabriel Fauré unter Risto Joos in Groningen mit der Uraufführung von Sciarrions „Piogge diverse“ in Dresden oder der Aufführung des unbekannten Oratoriums „Weissagung und Erfüllung“ unter der Leitung von Duncan Ward in Basel.

Eine zentrale Konzertform sind daneben Liederabende: Mit ausgesuchtem Repertoire tritt Michael Nagy u. a. in Kopenhagen gemeinsam mit Gerold Huber und Malcolm Martineau auf (Schuberts „Winterreise“ und Brahms’ „Liebesliederwalzer“). Im Juni 2022 ist er in Andechs nahe München zu hören mit Schuberts „Schwanengesang“ und einem gemischten Schubert-Programm.