Nadine Weissmann

"Starappeal & Bodenständigkeit" (Das Opernglas) beschreiben die herausragende dramatische Mezzosopranistin Nadine Weissmann perfekt, die "neben ihrer makellosen Stimme eine unglaubliche Bühnenpräsenz hat" (BR Klassik). Ein Hauch von Glamour gepaart mit furchtlosen Theaterinstinkten und einem berückendem Timbre haben sie an der Spitze der neuen Generation von Wagner-Sängern etabliert. Die Zusammenarbeit mit einigen der weltbesten Dirigenten, Regisseuren und Orchestern in Festivals, Theatern und Konzertsälen erlaubten ihr bereits, ein breites Publikum durch sensible emotionale Kommunikation und leidenschaftliche Authentizität zu erobern.

Die Berlinerin Nadine Weissmann errang 2013 als Erda in Frank Castorfs Bayreuther Festspielproduktion von „Der Ring des Nibelungen“ unter dem Dirigat von Kirill Petrenko erstmals internationale Aufmerksamkeit bei Publikum und Presse; diese und andere Rollen sang sie fünf Sommer lang auf dem Grünen Hügel. Weltweit als Wagner-Sängerin gefragt ist sie ebenfalls für ihr komisches Talent bekannt, wie sie z.B. in letzter Zeit beim fünfmaligen Einspringen als Quickly in „Falstaff“ an der Pariser Bastille an Seite von Sir Bryn Terfel beweisen konnte. Sie gab im Sommer 2019 ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen in Barrie Koskys sensationellem „Orphée aux enfers“ und kurz danach im Royal Opera House Covent Garden in David McVicars legendärer „Zauberflöte“. Als regelmäßiger Gast der Komischen Oper Berlin durfte sie dort schon ihre Bandbreite an darstellerischem und musikalischem Talent unter Beweis stellen, in so unterschiedlichen Rollen wie Ježibaba („Rusalka“), Gora („Medea“) von Reimann, Geneviève („Pelléas et Mélisande“) und als Dritte Dame („Die Zauberflöte“) in der gefeierten Kosky Produktion, die sie schon auf Tournee nach Australien, Neuseeland, Spanien, Frankreich, Japan und zum Edinburgh Festival gesendet hat. Als enthusiastische Liedersängerin durfte sie vor einiger Zeit mit ihrer Klavierpartnerin Karola Theill in der Villa Wahnfried in Bayreuth einen Abend bestreiten. Eine Aufnahme von Mahlers Zweiter Symphonie unter Ádám Fischer soll bald erscheinen, bereits auf dem Markt ist die neue DVD vom Salzburger „Orphée“. Kürzlich durfte sie Rollendebüts als Ulrica („Un ballo in maschera“) und die langerwartete Dalila („Samson et Dalila“) feiern und zu ihrem Repertoire hinzufügen. Sie wird geplant als Cupidon („Orphée aux enfers“) und Leokadja Begbick („Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“) an die KOB zurückkehren und freut sich auf besondere Rollendebüts in der kommenden Spielzeit.

Nadine Weissmann studierte an der Royal Academy of Music in London und mit Virginia Zeani an der Indiana University, Bloomington, wo sie sowohl mit einem B. Mus., Master of Music (Gesang) abschloss als auch ein Licentiate of the Royal Academy of Music (LRAM) und ein Performer Diploma (I.U.) erlangte. Sie war Ensemblemitglied als Solistin im Festengagement am Theater Osnabrück und am Deutschen Nationaltheater Weimar, wo sie besonders als Carmen und in diversen Rollen im „Ring“ gefeiert wurde. Ihr breitgefächertes Repertoire beinhaltet auch Baba the Turk („The Rake’s Progress“), Herodias („Salome“), Laura („La Gioconda“), Floßhilde, Schwertleite, Zweite Norn und Waltraute im „Ring“, Old Lady („Candide“), Duenna („Die Verlobung im Kloster“), Florence Pike („Albert Herring“), Gräfin Helfenstein („Mathis der Maler“), Old Baroness („Vanessa“), Federica („Luisa Miller“), Annina („Der Rosenkavalier“), Maddalena („Rigoletto“), Brigitta („Die tote Stadt“), Filipjevna („Eugen Onegin“), Mary („Der fliegende Holländer“), Marcellina („Le nozze di Figaro“) und Amando („Le grand Macabre“).

Auf dem Konzertpodium sind Beethovens „Neunte“ und „Missa solemnis“, Mahlers „Zweite“ und „Achte“ Symphonie,  Brahms' „Alt-Rhapsodie“, Bernsteins „Jeremiah-Symphony“, Mendelssohns „Elias“, Bachs „Johannespassion“ und „Weihnachtsoratorium“, Verdis „Requiem“, Wagners „Wesendonck-Lieder“, Berlioz' „Les Nuits d' été“, Dvorcák „Stabat mater“, Berios „Folk Songs“ und Schönbergs „Lied der Waldtaube“ ein großer Teil ihres Repertoires. Sie war Solistin der Uraufführung des Orchesterliederzyklus „Gesänge zur Erde“ von George Alexander Albrecht mit der Staatskapelle Weimar. Dirigenten, mit denen sie musizierte, waren u.a. Michael Boder, Jesús López-Cobos, Christoph Eschenbach, Ádám Fischer, Lawrence Foster, Leo Hussain, Martin Hoff, Marek Janowski, Kirill Karabits, Lothar Koenigs, Fabio Luisi, Antonello Manacorda, Kirill Petrenko, Donald Runnicles und Christian Thielemann, in Regie von Robert Carsen, Frank Castorf, Mariame Clément, Achim Freyer, La Fura dels Baus, Claus Guth, Jean-Louis Grinda, Barrie Kosky, David McVicar, Marco Arturo Marelli, Olivier Py, und Michael Schulz. Nadine ist Preisträgerin des Kammeroper Schloss Rheinsberg Gesangswettbewerbes, des Francisco Viñas Wettbewerbes in Barcelona sowie des Internationalen Wagner Wettbewerbes in Seattle. Sie wurde 2017 zu einem Fellow of the Royal Academy of Music ernannt.