Florian Boesch

Der österreichische Bariton Florian Boesch zählt zu den großen Liedinterpreten unserer Zeit. Er hatte bereits Auftritte im Wiener Musikverein und Konzerthaus, in der Londoner Wigmore Hall, der Carnegie Hall New York, im Concertgebouw Amsterdam, in der Laeiszhalle Hamburg, im Konzerthaus Dortmund, in der Kölner Philharmonie, im deDoelen Rotterdam, in der Philharmonie Luxembourg sowie beim Edinburgh Festival, bei den Schwetzinger Festspielen und den Salzburger Festspielen. In Glasgow sowie in Australien (Sydney, Adelaide und Melbourne) konnte er gemeinsam mit Malcolm Martineau alle drei großen Schubert-Zyklen gestalten. Als „artist in residence“ war er bislang in der Wigmore Hall, im Wiener Konzerthaus, im Teatro de la Zarzuela in Madrid, sowie im Theater an der Wien und in der Elbphilharmonie Hamburg zu erleben.

Als gern gesehener Gast am Konzertpodium hat Florian Boesch mit renommierten Orchestern zusammengearbeitet, etwa mit den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, den Wiener Symphonikern, dem Gewandhaus Orchester Leipzig oder der Staatskapelle Dresden, der Kammerphilharmonie Bremen, den Bamberger Symphonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Chamber Orchestra of Europe oder MusicAeterna. Dirigiert wurde er dabei von beispielsweise Ivor Bolton, Teodor Currentzis, Riccardo Chailly, Gustavo Dudamel, Adam Fischer, Iván Fischer, Valery Gergiev, Stefan Gottfried, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Pablo Heras-Casado, Vladimir Jurowski, Mariss Jansons, Sir Roger Norrington, Sir Simon Rattle, Robin Ticciati und Franz Welser-Möst.

Eine rege Zusammenarbeit verband Florian Boesch mit Nikolaus Harnoncourt: Die letzten gemeinsamen Projekte waren Händels „Messiah“ und „Saul“ im Wiener Musikverein und Purcells „The Fairy Queen“ beim styriarte festival 2014. Bei den Salzburger Festspielen musizierten sie gemeinsam in Haydns „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“.

Höhepunkte der letzten Jahre waren u. a. Konzerte mit Beethovens „IX. Symphonie“ unter Zubin Mehta in Florenz, Macerata und Marbella, Haydns „Schöpfung“ mit dem Royal Concertgebouw Orkest unter Philippe Herreweghe in Amsterdam, Luzern und Köln, sowie mit den Bamberger Symphonikern unter Giovanni Antonini in Bamberg und Baden-Baden. Außerdem sang er Szymanowskis „Stabat Mater“ und Brahms‘ „Requiem“ mit dem LSO und Sir Simon Rattle in London, Mendelssohns „Paulus“ und Bachs „Johannes-Passion“ mit dem Concentus Musicus und Stefan Gottfried im Wiener Musikverein, und Mendelssohns „Elias“ mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Alan Gilbert in Hamburg. Liederabende gab er etwa an der Wiener Staatsoper, im Amsterdamer Muziekgebouw, in der Londoner Wigmore Hall, in der Luxembourger Philharmonie und der Pariser Philharmonie.

Auf der Opernbühne überzeugt Florian Boesch als grandioser Sing-Schauspieler wie zuletzt in einer Neuproduktion von Händels „Orlando“ und Händels „Saul“ unter der Regie von Claus Guth am Theater an der Wien. Zu weiteren Erfolgen zählen eine szenische Fassung von Schuberts „Lazarus“ und Händels „Messiah“, seine Rolle als Jonathan Peachum in Kurt Weills „Die Dreigroschenoper“, Purcells „Fairy Queen“, Alban Bergs „Wozzeck“ und Mozarts „Le Nozze di Figaro“ am Theater an der Wien sowie als Méphistophélès in Berlioz‘ „La Damnation de Faust“ in der Berliner Staatsoper im Schillertheater unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Wichtige Produktionen waren außerdem etwa Alban Bergs „Wozzeck“ in Köln oder Mozarts „Così fan tutte“ bei den Salzburger Festspielen. In der Saison 2022/2023 feierte Florian Boesch sein Debüt an der Wiener Staatsoper mit einem Mahler-Projekt unter dem Titel „Von der Liebe Tod“ (Leading Team: Calixto Bieito & Lorenzo Viotti). Des Weiteren brachte er eine szenische Umsetzung von Schuberts „Die schöne Müllerin“ in der Regie von Nikolaus Habjan gemeinsam mit der Musicbanda FRANUI an der Staatsoper Unter den Linden auf die Bühne.

Seine Einspielungen wurden von der internationalen Presse gefeiert und zahlreich ausgezeichnet, u. a. mit dem Edison Klassiek Award 2012. „Die schöne Müllerin“ war für den Grammy 2015 in der Kategorie „Best Classical Vocal Solo“ nominiert. 2017 erschien bei Hyperion seine neue Einspielung von Schuberts „Winterreise“ mit Roger Vignoles am Klavier; 2018 folgten orchestrierte Schubert-Lieder mit dem Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Stefan Gottfried. Seine bei Linn Records erschienene Aufnahme von Schumann- und Mahler-Liedern wurde mit dem BBC Music Magazine Award ausgezeichnet.

Florian Boesch erhielt seinen ersten Gesangsunterricht bei KS Ruthilde Boesch. Während des Studiums an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien besuchte er die Klasse Lied und Oratorium bei KS Robert Holl. Seit 2015 hat er selbst eine Professur für Lied und Oratorium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien inne.